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Amt für Umwelt
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6460 Altdorf
Klimaschutzkonzept Kanton Uri
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Rund drei Fünftel der Treibhausgasemissionen dieses Sektors stammen aus Abwasserreinigungsanlagen, knapp zwei Fünftel aus Deponien und ein kleiner Rest aus der Kompostierung.
Im Jahr 2020 verursachte der Sektor rund 2 Prozent aller Treibhausgasemissionen, was gut 5000 Tonnen CO2-Äquivalenten entspricht. In den Zahlen nicht enthalten sind die Emissionen, die mit der Verbrennung von Urner Abfall in der KVA Renergia (Perlen LU) entstehen. Gemäss Territorialprinzip werden diese dem Kanton Luzern angerechnet.
Angaben in Tonnen CO2-Äquivalenten. Daten: Ecospeed Region und Emissionskataster
Angaben in Tonnen CO2-Äquivalenten. Daten: Ecospeed Region und kantonaler Emissionskataster
Die schweizweiten Treibhausgasemissionen aus der Abfall- und Abwasserentsorgung vermindern sich seit 1990 kontinuierlich. Die mittelfristige Emissionsentwicklung auf nationaler Ebene ist mit einigen Unsicherheiten behaftet. Der Bund geht davon aus, dass die Emissionen des Sektors bis 2050 nicht völlig vermeidbar sind, zwischenzeitlich aber mit verschiedenen Massnahmen weiter reduziert werden können.
Analog zur nationalen Entwicklung wird in Uri aufgrund des Bevölkerungs- und Beschäftigungswachstums davon ausgegangen, dass kurzfristig keine signifikante Reduktion erreicht werden kann.
Damit die Emissionen aus der Abfall- und Abwasserentsorgung trotz der erwarteten Bevölkerungsentwicklung nicht weiter ansteigen, aber auch als Beitrag an die Reduktion der ausserhalb des Kantonsgebiets verursachten Emissionen, werden zwei Teilziele bis 2030 mit insgesamt sieben Massnahmen definiert.
Bis 2050 werden die Emissionen aus der Abfall- und Abwasserentsorgung fast vollständig vermieden.
Quelle: Grundlagenbericht Ecoplan, Daten: Ecospeed Region und kantonaler Emissionskataster, Absenkpfad gemäss Energieperspektiven 2050+
Der Kanton ist für dieses Ziel auf das Mitwirken der Bevölkerung angewiesen. Er motiviert und informiert Urnerinnen und Urner darüber, wie sie ihren Abfall und Foodwaste reduzieren können. Er schafft ein Beratungsangebot zur Kreislaufwirtschaft und versucht das Verwertungspotenzial von Recyclingbaustoffen zu erhöhen. Zudem prüft der Kanton eine Lenkungsabgabe auf Abfall und unterstützt die Verwendung von Mehrweggeschirr bei Veranstaltungen. Zu den 7 Massnahmen Abfall- und Abwasserentsorgung
Nutzen Sie Produkte möglichst lange und reparieren Sie Defektes, anstatt es sofort zu ersetzen. Besuchen Sie Angebote wie Repair-Cafés oder Unverpackt-Läden und kaufen Sie auf lokalen Märkten oder direkt beim Bauern ein. Auch die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung und korrektes Recycling sind wichtige Massnahmen, die die Bevölkerung in diesem Sektor ergreifen kann. Mehr dazu auf Zero-Waste-Switzerland
Reduktion von Siedlungsabfällen und Food Waste.
Sensibilisierungskampagne des Kantons zum Thema «Food Waste».
In den Schweizer Haushalten fallen jährlich rund 1 Million Tonnen Lebensmittelabfälle an, dies entspricht 38 Prozent aller Lebensmittelverluste in der Schweiz. Davon landen rund 480‘000 Tonnen oder knapp die Hälfte im Kehricht und werden thermisch verwertet. Insbesondere das fehlende Bewusstsein dürfte der Hauptgrund für diese Verschwendung sein.
Zielgruppenspezifische Sensibilisierungsmaterialien wie z.B. Unterrichtsmaterial für Schulen, Fact-Sheets für Kitas/Mittagstische, Infoveranstaltung für weitere Ansprechgruppen und Bevölkerung.
Der Kanton erarbeitet gemeinsam mit Partnern von der Angebotsseite (z.B. Bäuerinnen- und Bauernverband), der Nachfrageseite (z.B. Hotels, Gastronomie, Detail-handel) sowie Umweltverbänden ein Programm zur Reduktion von Lebensmittelabfällen.
Neben den Lebensmittelabfällen in Haushalten (siehe Massnahme A-1a) kommt es auch zu Food Waste in der Verarbeitung (rund 27 Prozent des Food Waste), in der Gastronomie (14 Prozent), in der Landwirtschaft (13 Prozent) sowie im Handel (8 Prozent). Mit einem massnahmenbasierten Programm für verschiedene Anspruchsgruppen soll Food Waste vermieden werden.
Lebensmittelabfall-/Food-Waste-Programm mit spezifischen Massnahmen
Initiative zur Sensibilisierung und Information betreffend Konsum und Abfall.
Aufgrund des hohen Lebensstandards hat die Schweiz mit jährlich rund 700 kg Abfall pro Person eines der höchsten Siedlungsabfallaufkommen der Welt.
Der Kanton führt eine Sensibilisierungskampagne zu Siedlungsabfällen durch.
Erhöhung der Recyclingquote.
Initiieren eines Zentralschweizer Beratungsangebots für KMU zur Entwicklung von kreislaufwirtschaftstauglichen Geschäftsmodellen zusammen mit Partnern.
Die Kreislaufwirtschaft zeichnet sich dadurch aus, dass Rohstoffe effizient und so lange wie möglich genutzt werden. Gelingt es, Material- und Produktekreisläufe zu schliessen, können Rohstoffe immer wieder von Neuem verwendet werden. Aus technischer Sicht «unnötige» Emissionen können so verhindert werden.
Zentralschweizer Beratungsangebots für KMU zur Entwicklung von kreislaufwirtschaftstauglichen Geschäftsmodellen zusammen mit Partnern erfolgreich umgesetzt.
Erarbeitung Strategie oder Konzept, wie der Recyclingbaustoff-Kreislauf geschlossen werden kann. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen der Abfallplanung.
Das Verwertungspotenzial von Recyclingbaustoffen wie Mischabbruch oder Ausbauasphalt wird im Kanton Uri noch nicht vollständig ausgeschöpft. Oft landen diese Baustoffe noch auf Deponien.
Erstellung einer Recycling-Baustoff-Strategie.
Prüfender Einführung einer CO2-Abgabe auf Abfälle als Anreiz zur generellen Abfallvermeidung sowie als Anreiz, stofflich verwertbare Abfälle nicht dem Hauskehricht, sondern vermehrt den Separatsammlungen zuzuführen.
Die Schweiz gehört im europäischen Vergleich zu den Spitzenreitern hinsichtlich der Siedlungsabfälle. 2016 «produzierte» eine Schweizerin bzw. ein Schweizer rund 715 kg Abfall (aus Haushalten, Bürogebäuden, Garten und öff. Abfalleimern). Mittels einer Erhöhung der Abfallgebühr sollen Anreize gesetzt werden, dass privat möglichst wenig Abfall verursacht wird.
Anpassung kantonales Umweltgesetz.
Der Kanton unterstützt die Bereitstellung eines Angebots für Mehrweggeschirr bei öffentlichen Veranstaltungen. Zudem wird ein Verbot für die Verwendung von Einweggeschirr (auch aus abbaubaren Materialien) für Verkaufsstände und bei Veranstaltungen auf öffentlichen Plätzen und in öffentlichen Liegenschaften geprüft.
Einweg-Geschirr an Veranstaltungen verursacht viel Abfall. Durch die Verwendung von Mehrweg-Geschirr werden Ressourcen geschont und die Abfallmenge verringert.
Angebot für die Verwendung von Mehrweggeschirr an Veranstaltungen. Im Fall eines Verbots von Einweggeschirr bei öffentlichen Anlässen Anpassung der notwendigen Gesetzgebung und Regelung (kann auf kantonaler, aber auch auf kommunaler Ebene erfolgen).
CO2-Äquivalente muss die Schweiz bis 2050 mithilfe von Negativemissionstechnologien speichern, im In- und Ausland.
CO2-Äquivalente verursacht die Industrie im Kanton Uri jährlich. Das ist vergleichbar mit dem Sektor Haushalte.
des Urner Kantonsgebiets sind mit Wald bedeckt.
Ölheizungen sind in Uri aktuell noch im Einsatz. Bis 2050 sollen keine fossilen Heizungen in Gebäuden mehr in Betrieb sein.
Recycling-Sammelstellen gibt es im Kanton Uri.
Ämter sind aktiv an der Umsetzung der Klimaschutzkonzepts beteiligt.
der Strassenfahrzeuge sind heute noch mit fossilen Treibstoffen betrieben.