Auf einen Blick

200 m2 grosse Läden (oder grössere) sollen Verpackungen kostenlos zurücknehmen und umweltgerecht entsorgen müssen. Diese Pflicht soll auch im Kanton Uri eingeführt werden.
174’000 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr werden durch die Ernährung und den Verbrauch von Konsumgütern verursacht.
5 Tonnen CO2-Äquivalente verursacht eine Person im Kanton Uri im Jahr durch ihr Konsumverhalten.
5 Mal hat im Zeughaus in Altdorf schon das Repair-Café stattgefunden.
Neben dem direkten Ausstoss von Treibhausgasen verursachen Urner Haushalte und Unternehmen über den Konsum von Gütern auch umfangreiche Emissionen, die ausserhalb des Kantonsgebiets anfallen. Die Ernährung sowie der Verbrauch von Konsumgütern sind für mehr als die Hälfte aller indirekten Treibhausgasemissionen verantwortlich (rund 174’000 Tonnen CO2-Äquivalente bzw. fast 5 Tonnen CO2-Äquivalente pro Kopf). Die Verminderung dieser indirekten Emissionen führt zwar zu keiner Verbesserung der Urner Treibhausgas-Bilanz. Sie ist aber gleichwohl sehr wichtig, da auch diese Emissionen zum Klimawandel beitragen.

Ziele Konsum

Die Urner Bevölkerung wird für einen nachhaltigen, klimaschonenden Konsum sensibilisiert.

Teilziele bis 2030

  • K-1: Klimaschonender Konsum wird gefördert.
  • K-2: Kreislaufwirtschaft wird gefördert.

FAQ Konsum

Wie kann ich als Urnerin oder Urner nachhaltiger konsumieren?

Produkte sollen so lange wie möglich gebraucht und wenn sie defekt sind, repariert werden. Verzichten Sie auf unnötige Einkäufe, wählen Sie lokale Produkte oder kaufen Sie aus zweiter Hand ein, zum Beispiel bei Kleidung. Falls das nicht möglich ist, weisen Labels auf eine klimafreundliche Produktion hin. Zu den 7 Massnahmen Konsum

Wo kann ich unverpackte Lebensmittel einkaufen?

Von Natur aus unverpackt sind Lebensmittel, die Sie auf dem lokalen Markt oder direkt ab Hof kaufen. Der Kanton veröffentlicht in Kürze auf dieser Website zudem eine Liste mit unverpackt-Läden im Kanton. Unverpackt Schweiz

Wie viel CO2 lässt sich durch ein angepasstes Konsumverhalten einsparen?

Im Kanton Uri ist die Ernährung sowie der Verbrauch von Konsumgütern für mehr als die Hälfte aller indirekten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Durch Verminderung dieser indirekten Emissionen lässt sich zwar die Urner Treibhausgas-Bilanz nicht verbessern, sie ist aber gleichwohl sehr wichtig, da auch diese Emissionen zum Klimawandel beitragen. Indirekte Emissionen

Massnahmen zu Teilziel K-1

Klimaschonender Konsum wird gefördert.

K-1a

Sensibilisierung hinsichtlich klimaschonender Ernährung

Der Kanton organisiert eine Sensibilisierungs- und Informationskampagne zu klimaschonender Ernährung.

Begründung

Klimaschonende Ernährung heisst in erster Linie weniger Konsum von tierischen Produkten. Aber auch frische (unverarbeitete) und lokale Lebensmittel, vor allem Gemüse, sorgen für weniger Treibhausgasemissionen, da die Verarbeitung, Verpackung und Transport eingespart werden. Durch eine bewusste Ernährung, die den Klimaschutz mitberücksichtigt, können Konsumentinnen und Konsumenten einen wichtigen Beitrag zu weniger Treibhausgasemissionen liefern.

Output

Die Urner Bevölkerung ist sensibilisiert für klimaschonende Ernährung.

Wirkung
Moderat
(Einmalige) Investitionskosten:
>100'000
Laufende (jährliche) Kosten:
Keine laufenden Kosten
K-1b

Sensibilisierung der Bevölkerung bzgl. Auswirkungen des Konsums

Der Kanton organisiert zusammen mit den relevanten Konsumentinnen- und Konsumentenorganisationen und dem Detailhandel eine Initiative zur Sensibilisierung und Information betreffend den klimaschonenden Umgang mit Konsumgütern.

Begründung

Gebrauchsgegenstände, seien es Kleider, Möbel, Küchen- oder Freizeitgeräte, müssen nicht immer neu gekauft werden. Bewusst einkaufen, teilen, tauschen, ausleihen oder mieten, auf langlebige Gegenstände setzen und auf reparierbare Geräte achten, die Nutzung von Flohmärkten, Tauschbörsen, Secondhand-Shops und Brockenhäusern sind mögliche Massnahmen zur Reduktion der negativen Klimaauswirkungen, die durch die Produktion, den Transport und die Entsorgung entstehen.

Output

Die Urner Bevölkerung ist sensibilisiert für den klimaschonenden Umgang mit Konsumgütern.

Wirkung
Indirekt
(Einmalige) Investitionskosten:
50'000 - 100'000
Laufende (jährliche) Kosten:
Keine laufenden Kosten
K-1c

Reduktion von unnötiger Verpackung

Der Kanton Uri setzt sich für die Einführung einer schweizweit geltenden Pflicht ein, dass Geschäfte mit einer Ladenfläche von mehr als 200 m2 Überverpackungen kostenlos zurücknehmen und umweltgerecht entsorgen.

Begründung

In Verkaufsgeschäften werden Gegenstände (inkl. Lebensmittel) häufig mit unnötig viel Verpackung angeboten. Diese sogenannte Überverpackung erfüllt keinen direkten Zweck für das Produkt. Sie dient hauptsächlich dazu, das Produkt attraktiver anzupreisen. Diese Überverpackung könnte deutlich reduziert werden.

Output

Kantonaler Vorstoss auf Bundesebene.

Wirkung
Indirekt
(Einmalige) Investitionskosten:
<50'000
Laufende (jährliche) Kosten:
Keine laufenden Kosten
K-1d

Unverpackt-Läden

Massnahme läuft

Das Amt für Umwelt betreibt eine Internetseite mit einer Liste der Geschäfte, die unverpackte Produkte anbieten. Hier finden Sie die aktuelle Liste

Begründung

In Unverpackt-Läden kann ohne Verpackungen eingekauft werden, und zwar neben Früchten und Gemüsen auch Hygieneprodukte, lose Trockenware wie Nudeln und Reis sowie alles für den Haushalt. Dazu bringen die Konsumentinnen und Konsumenten ihre mehrfach nutzbaren Einkaufstaschen und Behälter selbst mit.

Output

Das Volumen von überflüssigem Verpackungsmaterial und damit das Volumen des Kunststoffabfalls nehmen ab.

Wirkung
Indirekt
(Einmalige) Investitionskosten:
Keine Investitionskosten
Laufende (jährliche) Kosten:
<10'000
Massnahme läuft
K-1e

Förderung der Transparenz und Rückverfolgbarkeit in der Wertschöpfungskette

Der Kanton Uri setzt sich auf nationaler Ebene dafür ein, dass die Transparenz gefördert wird, z.B. durch die Einführung eines einfach verständlichen Labels.

Begründung

Für einen Wandel des Konsumsystems braucht es systemische Veränderungen. Eine Schwierigkeit besteht in der mangelnden Transparenz und Rückverfolgbarkeit der Wertschöpfungskette sowie im mangelnden Wissen über die externen Kosten (Umwelt- und Klimakosten) von Konsumgütern. Konsumentinnen und Konsumenten können klimafreundlichere Entscheide treffen, wenn sie über die Auswirkungen eines Produkts auf die Umwelt und das Klima informiert sind. Dazu gibt es erprobte Massnahmen aus der Konsumverhaltensforschung wie ein Label mit einem Ampelsystem, das bei jedem Produkt anzeigt, ob das Produkt bspw. einen hohen (rote Ampel) oder einen tiefen (grüne Ampel) CO2-Ausstoss verursacht.

Output

Kantonaler Vorstoss auf Bundesebene.

Wirkung
Indirekt
(Einmalige) Investitionskosten:
<50'000
Laufende (jährliche) Kosten:
Keine laufenden Kosten

Massnahmen zu Teilziel K-2

Kreislaufwirtschaft wird gefördert.

K-2a

Initiierung und Durchführung von Repair-Cafés

Massnahme läuft

Das Amt für Umwelt initiiert die Bildung für Repair-Cafés und unterstützt deren Durchführung.

Begründung

Wenn ein Gebrauchsgegenstand nicht mehr funktionsfähig ist, muss dieser nicht unbedingt entsorgt werden. Reparaturen durch den Hersteller sind jedoch häufig fast so teuer wie ein neues Gerät. Dabei kann durch das Reparieren von Gegenständen die Abfallmenge verringert und das Klima wie auch das Portemonnaie geschont werden. Der Wunsch, selber Hand anzulegen, ist weit verbreitet, aber oft fehlen spezielle Werkzeuge und Fachwissen. In Repair-Cafés ist man bestens ausgerüstet für fast alle Arten von Reparaturen. Hier können die Konsumentinnen und Konsumenten ihre Geräte unter Anleitung von fachkundigem Unterstützungspersonal kostengünstig selbst reparieren. Viele Repair-Cafés laden einmal monatlich bei Kaffee, Kuchen und angeregten Gesprächen zum Reparieren ein.

Output

Erarbeitung Konzept für die Initiierung und Durchführung von Repair-Cafés.

Wirkung
Indirekt
(Einmalige) Investitionskosten:
Keine Investitionskosten
Laufende (jährliche) Kosten:
<10'000
Massnahme läuft
K-2b

Unterstützung der Reparatur von elektronischen Geräten

Massnahme läuft

Das Amt für Umwelt unterstützt Reparaturannahmestellen für elektronische Geräte, indem es eine Initiative zur Sensibilisierung und Information bezüglich der Klimaauswirkungen von elektronischen Geräten, des Nutzens der Reparatur und der Annahmestellen lanciert.

Begründung

Elektronische Geräte haben einen grossen ökologischen Fussabdruck und einen hohen CO2-Ausstoss bei der Herstellung, da sie viele seltene Erden enthalten, die weltweit in Minen aufwendig abgebaut und zu Primärmaterial veredelt werden müssen. Dazu ist ein hoher Energieeinsatz notwendig, der oftmals mit fossilen Energien bereitgestellt wird. Die Weiterverwendung und Verlängerung der Nutzungsdauer von elektronischen Geräten durch Reparatur reduziert die negative Klimawirkung massiv.

Output

Elektronische Geräte werden dank dem Reparaturangebot länger genutzt.

Wirkung
Indirekt
(Einmalige) Investitionskosten:
<50'000
Laufende (jährliche) Kosten:
Keine laufenden Kosten
Massnahme läuft

Entdecken

Auswahl neu laden