Auf einen Blick

12 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente muss die Schweiz bis 2050 mithilfe von Negativemissionstechnologien speichern, im In- und Ausland.
30’000 Tonnen CO2-Äquivalente verbleiben in Uri bis 2050 und sollen mithilfe Negativemissionsverfahren neutralisiert werden.
5 Bereiche haben in der Schweiz Potenzial für Negativemissionen, darunter Waldbewirtschaftung, Bodenmanagement und CO2-Filterung aus der Luft.
Viele Unbekannte gibt es zurzeit noch hinsichtlich der Negativemissionsverfahren, etwa Kosten, Umweltauswirkungen und der zusätzliche Energieverbrauch.
Damit der Kanton Uri das Netto-Null-Ziel bis 2050 erreicht, müssen die Treibhausgasemissionen, wo immer möglich, rasch und massiv vermindert werden. In gewissen Bereichen dürfte dies ohne markante Veränderungen der Produktions- und Lebensstile allerdings nicht machbar sein (zum Beispiel in der Landwirtschaft und im Konsum).

Hier kommen sogenannte Negativemissionen oder Senken ins Spiel. Darunter versteht man Verfahren oder Technologien, die der Atmosphäre Treibhausgase entziehen und somit zu negativen Emissionen führen.

Negativemissionstechnologien

Dem nationalen Absenkpfad zufolge verbleiben im Kanton Uri bis 2050 noch rund 30’000 Tonnen CO2-Äquivalente (rund 90 Prozent davon dürften aus der Landwirtschaft stammen). Diese Emissionen müssen ab 2050 neutralisiert bzw. durch den Einsatz biologischer oder technischer Senken ausgeglichen werden.

Damit die Verfahren zu negativen Emissionen führen, muss das CO2 dauerhaft (mindestens über Jahrzehnte, besser über Jahrhunderte) gespeichert werden. Dies ist insbesondere für die Wald- und Bodenbewirtschaftung eine grosse Herausforderung. In der Schweiz bestehen gemäss heutigem Kenntnisstand Potenziale für die Anwendung von Negativemissionstechnologien (NET) in den folgenden Bereichen:

  • Waldbewirtschaftung und Holznutzung
  • Bodenmanagement (angepasste landwirtschaftliche Praktiken)
  • Einlagerung von Pflanzenkohle in Böden
  • Bioenergienutzung mit CO2-Abscheidung und Speicherung
  • Maschinelle CO2-Filterung aus der Luft und Speicherung
  • Beschleunigte Verwitterung (CO2-Bindung in Abbruchbeton)

Handlungsspielraum

Für den Kanton Uri lassen sich nach heutigem Stand der Kenntnis noch keine Massnahmen zur Erzielung von Negativemissionen formulieren. Sobald mehr Informationen zu den konkreten Möglichkeiten bekannt sind, soll der Kanton das vorhandene Potenzial für Negativemissionen nutzen.

Ziele Negativemissionen

Das Potenzial von Negativemissionen im Kanton Uri ist bekannt. Insbesondere biologische Senken werden genutzt.

Teilziel bis 2030

  • N-1: Prüfung des Potenzials für Negativemissionen

Entwicklung der Negativemissionen

1'000 t CO2-eq

Quelle: Grundlagenbericht Ecoplan, Absenkpfad in Anlehnung an Energieperspektiven 2050+

So werden die Ziele erreicht

Zurzeit gibt es hinsichtlich der Negativemissionstechnologien noch viele Unbekannte: Kosten, Umweltauswirkungen, Gewährleistung der Dauerhaftigkeit, aber auch Zielkonflikte (zum Beispiel bei den benötigten Flächen) sind auf nationaler wie auf internationaler Ebene noch ungeklärt. Ein Nachteil gewisser Verfahren ist der hohe, zusätzliche Energieverbrauch. Auch sind längst nicht alle Verfahren in der Praxis erprobt, oder ihre Einsetzbarkeit im benötigten, grossen Massstab ist ungewiss.

Die Forschung und Entwicklung machen in diesem Gebiet aber grosse Fortschritte. Der Bundesrat prüft bis Ende 2024 konkrete Optionen und wird dabei auch die Rollen von Bund, Kantonen und Privatwirtschaft klären. Aktuell plant er eine Pionierphase bis 2030 und eine Skalierungsphase bis 2050. Der Kanton Uri überprüft laufend die technologischen Möglichkeiten von Negativemissionen.

FAQ Negativemissionen

Was sind Negativemissionen (NET)?

Es handelt sich hierbei um biologische oder technische Verfahren, mit denen Treibhausgase – primär CO2 – aus der Atmosphäre entfernt und dauerhaft gespeichert werden. Mehr über NET

Wie können wir Negativemissionen im Kanton Uri nutzen?

Die Entwicklung von Negativemissionstechnologien steckt noch in den Kinderschuhen. Der Kanton Uri prüft laufend die Möglichkeiten, um bis 2040 die ersten Negativemissionstechnologien zu nutzen. Mögliche Technologien beinhalten die Speicherung von abgeschiedenem CO2 in Deponien oder die Einlagerung von Pflanzenkohle in Beton. Zur Massnahme

Massnahmen zu Teilziel N-1

Prüfung des Potenzials für Negativemissionen.

N-1a

Laufende Prüfung der Möglichkeiten von Negativemissionstechnologien (NET)

Massnahme läuft

Möglichkeiten von NET werden untersucht, insbesondere die Bodenverbesserung mit Holzkohle aus Pyrolyse.

Begründung

Negativemissionen werden spätestens ab 2050 notwendig sein, um das Netto-Null-Ziel erreichen zu können. Heute ist das Potenzial von Negativemissionen noch weitgehend unbekannt. Die Forschung und Entwicklung machen in diesem Gebiet aber grosse Fortschritte. Der Kanton Uri soll entsprechend laufend die technologischen Möglichkeiten von NET überprüfen.

Output

Der Kanton überprüft laufend die technologische Entwicklung hinsichtlich NET und führt – wenn notwendig – tiefergehende Abklärungen durch.

Wirkung
Moderat
(Einmalige) Investitionskosten:
Keine Investitionskosten
Laufende (jährliche) Kosten:
Keine laufenden Kosten
Massnahme läuft
N-1b

Begleitung von Pilotprojekten

Massnahme läuft

Begleitung von Pilotprojekten zur CO2-Speicherung zusammen mit wissenschaftlichen Institutionen.

Begründung

Das Potenzial von Negativemissionen ist noch weitgehend unbekannt. Die Forschung und Entwicklung machen in diesem Gebiet aber grosse Fortschritte. Der Kanton Uri soll nach einer (laufenden) Überprüfung entsprechende Pilotprojekte zur CO2-Speicherung zusammen mit wissenschaftlichen Institutionen (z.B. Agroscope, eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft) begleiten.

Output

Im Kanton Uri finden bis 2030 erste Pilotprojekte zur Speicherung von CO2 statt.

Wirkung
Moderat
(Einmalige) Investitionskosten:
Keine Investitionskosten
Laufende (jährliche) Kosten:
<10'000
Massnahme läuft

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