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Amt für Umwelt
Klausenstrasse 4
6460 Altdorf
Klimaschutzkonzept Kanton Uri
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Angaben in Tonnen CO2-Äquivalenten. Quelle: Infras (2022)
Aus volkswirtschaftlicher Sicht spielt der Tourismus für den Kanton Uri eine grosse Rolle – rund 10 Prozent der Beschäftigten sind im Tourismus tätig. Der Wintersport, der Wander- und Bike-Tourismus, aber auch der Vierwaldstättersee als Aktivitätsplattform sind von übergeordneter Bedeutung. Auch die Urner Pässe ziehen viele Touristinnen und Touristen an.
Mit einer Studie hat das Amt für Umwelt die direkten und indirekten Treibhausgsasemissionen des Tourismusstandorts Uri erhoben. Diese belaufen sich auf rund 25’000 Tonnen CO2-Äquivalente. Die direkten Emissionen allein (d. h. auf Kantonsgebiet) summierten sich 2020 auf rund 15’000 Tonnen CO2-Äquivalente. Indirekte Emissionen entstehen beim Tourismus vor allem durch:
Verschiedene Ansatzpunkte bieten sich für die Verminderung der touristischen Treibhausgasemissionen an:
Bis 2030 wird die touristisch bedingte Mobilität dekarbonisiert, bis 2050 verursacht der Tourismus netto keine Treibhausgasemissionen mehr.
Die meisten Emissionen entstehen im Tourismus vor allem durch die Mobilität, sprich An- und Abreise. Hinzu kommen Emissionen aus der Beherbergung und Gastronomie. Die direkten und indirekten Emissionen des Tourismus auf Kantonsgebiet summierten sich 2020 auf 25’000 Tonnen CO2-Äquivalente. Mehr zur Klimawirkung des Tourismus
Das Klimaschutzkonzept des Kantons Uri sieht verschiedene Massnahmen vor, um den Klimaschutz beim Tourismus voranzutreiben. Die touristisch bedingte Mobilität soll durch den konsequenten Ausbau des ÖVs mehr dekarbonisiert werden. Die Nutzung des öffentlichen Verkehrs soll gefördert werden, etwa mit Kombitickets für Seilbahnen. Zum anderen wird klimaschonender Tourismus auf verschiedenen Ebenen gefördert. Zu den 5 Massnahmen Tourismus
Vermeiden Sie Flugreisen. Der Kanton Uri liegt an der Nord-Süd-Achse des Bahnverkehrs. Bahnreisen bieten sich daher besonders an. Für weite Strecken werden Nachtzug-Angebote laufend ausgebaut. Zudem ist der Kanton Uri selbst eine beliebte Tourismusdestination und bietet somit etliche Urlaubsmöglichkeiten vor der Haustüre. Ferien in Uri
Die touristisch bedingte Mobilität wird dekarbonisiert.
Der Kanton unterstützt Seilbahnbetriebe bei der Lancierung von Kombitickets öV-Seilbahn mittels finanzieller Beiträge.
Die Anreise mit dem MIV zu Tourismusdestinationen verursacht viele Treibhausgasemissionen. Indem vermehrt kombinierte öV-Seilbahntickets angeboten werden, steigt der Anreiz, mit dem öV in die Touristikregion zu reisen.
Verschiedene Seilbahnen lancieren Initiativen hinsichtlich kombinierter öV-Tickets.
Der Kanton Uri baut das touristische ÖV-Angebot aus und bewirbt es aktiv.
Ausgebaute touristische ÖV-Angebote sollen dazu führen, dass Touristinnen und Touristen innerhalb des Kantons vermehrt den öV nutzen. Dabei soll der Kanton einerseits bestehende touristische ÖV-Verbindungen (z.B. Göschenen-Göscheneralp oder Klausenpass) sicherstellen, andererseits auch einen Ausbau der Angebote (z.B. Einführung von kantonalen ÖV-Tickets für Aufenthaltsgäste oder Förderung von Transportmöglichkeiten von Velos im ÖV, Förderung Tür-zu-Tür-Gepäcktransport) anstreben. Der Ausbau des ÖVs soll wenn immer möglich klimaneutral erfolgen.
Einführung von z.B. kantonalen ÖV-Tickets für Aufenthaltsgäste.
Klimaneutralen Tourismus fördern.
Bei Tourismusvorhaben, die gemäss den Kriterien für Richtplanrelevanz eine KRP-Anpassung erfordern, sollen künftig Klimaschutzmassnahmen eingefordert werden bzw. muss das Vorhaben auf die Ziele des Klimaschutzes abgestimmt sein. Zusätzlich kann dies auf Stufe Nutzungsplan bzw. QGP erfolgen bzw. grundeigentümerverbindlich umgesetzt werden. Für die Integration der Massnahme muss auch das PBG oder der KRP angepasst werden.
Bei Tourismusvorhaben, die gemäss den Kriterien für Richtplanrelevanz eine KRP-Anpassung notwendig machen, werden bisher keine Klimaschutzmassnahmen eingefordert.
Integration Klimaschutzmassnahmen bei Tourismusvorhaben mit Anpassungsbedarf auf Stufe Richt-, Nutzungsplan oder QGP.
Der Kanton fördert spezifisch touristische Angebote, die sich klar dem Netto-Null-Ziel verschreiben. Bei allen kantonalen Tourismusinvestitionen ist die klimaschonende Ausgestaltung als zentrales Kriterium aufzunehmen. Die Förderung kann mithilfe von Fachwissen erfolgen und/oder finanzieller Natur sein (z.B. aus NRP-Geldern).
Im Kanton Uri sind bereits verschiedene touristische Leuchtturmprojekte mit vermehrtem Klimaschutz entstanden. Mit der verstärkten kantonalen Förderung (Fachwissen und finanziell) sollen noch mehr solche klimaschutzspezifischen Leuchtturmprojekte im Urner Tourismus realisiert werden.
NRP-Gelder werden bei touristischen Angeboten vermehrt für klimaschutzrelevante Projekte ausgegeben.
Im Rahmen von Ausschreibungen für die Anerkennung als Tourismusorganisation ist das Kriterium des klimaschonenden Tourismus aufzunehmen.
Der Kanton Uri (und die Gemeinden) unterstützen die anerkannten Tourismusorganisationen mit Beiträgen. Eine Tourismusorganisation muss verschiedene Grundvoraussetzungen erfüllen, damit sie als anerkannt gilt. Eine Anerkennung ist danach sechs Jahre gültig (vgl. kantonales Tourismusgesetz (TourG; RB 70.2411)). Neu soll die Ausrichtung auf klimaschonenden Tourismus als Anerkennungsmerkmal aufgenommen werden.
Ein Kriterium zur Thematik «Massnahmen zu Gunsten eines klimaschonenden Tourismus» wird in die künftige Ausschreibung und die Beurteilung aufgenommen.
wird es rein rechnerisch dauern, bis der Gebäudebestand in der Schweiz saniert ist. Pro Jahr wird nur 1 % der Gebäude saniert.
CO2-Äquivalente verursacht die Industrie im Kanton Uri jährlich. Das ist vergleichbar mit dem Sektor Haushalte.
der Umweltbelastung durch unser Ernährungssystem sind auf Food Waste (vermeidbare Lebensmittelverluste) zurückzuführen.
CO2-Äquivalente könnte der Urner Wald langfristig jedes Jahr speichern und damit sämtliche Emissionen des Sektors Haushalt absorbieren.
Ämter sind aktiv an der Umsetzung der Klimaschutzkonzepts beteiligt.
beträgt die durchschnittliche Lebensdauer von Ölheizungen. Der Umstieg von einer Ölheizung auf ein neuerbares System wird finanziell unterstützt.